Diamant & Edelstein Lexikon

Der Begriff Edelstein ist bis heute nicht exakt definiert. Die alte Definition der Mindesthärte 7, Härtegrad nach Mohs, ist heute nicht mehr gültig. ZB Opal, Tansanit, Peridot,...haben einen geringeren Härtegrad, gelten trotzdem als Edelsteine und sind sehr gefragt und kostbar. Außerdem müssen Edelsteine eine möglichst hohe Reinheit haben, sowie eine gewisse Seltenheit und daraus resultierend einen entsprechenden Wert. Minerale mit geringerer Reinheit oder hohem Vorkommen, also geringerem Wert, werden im allgemeinen als Schmucksteine bezeichnet.

Die Bezeichnung Edelsteine umfasst Diamanten und Farbedelsteine.

Der Diamant stellt unter den Edelsteinen eine absolute Besondernheit dar. Nicht nur ist der Diamant das härteste Material der Natur (Härtegrad nach Mohs 10), auch ist der Diamant eines der reinsten Objekte, er besteht nahezu ausschließlich aus Kolenstoff. 

Das Gewicht aller Edelsteine wird in Karat (ct) gemessen/gewogen. Ein Karat eintspricht 0,2 gramm. Entwickelt hat sich diese Gewicht-Einheit, da früher oft die Samen des Johannisbrotbaumes als Gewichte eingesetzt wurden, die im Schnitt dieses Gewicht haben.


Diamant
Der Diamant besteht aus fast reinem Kohlenstoff und hat den Mohs-Härtegrad von 10. Der Unterschied zur Schleifhärte zum 2-härtesten Edelstein (Rubin & Saphir) ist 140 mal höher. Es war viele 1000 Jare nicht möglich Diamanten zu schleifen, da nur Diamanten Diamanten schleifen können. Der Begriff Diamant leitet sich von "adamas" ab, was so viel wie unbezwingbar bedeutet.
Diamantvorkommen gibt es verstreut über die ganze Welt (zB: Australien, Kanada, Russland, viele Staaten in Afrika, Indien, Brasilien) einige Regionen bez. Mienen sind bekannt für Diamanten mit besonderer Reinheit oder Farbe, zB  hat die Argyle-Mine in Australien das einzige beständige Vorkommen für rote und pinke Diamanten und fördert nahezu die gesamte Weltproduktion an Diamanten dieser Farben.
Eine besonderheit der Edelsteine ist der Diamant auch, weil er der einzige Edelstein ist, der einem präzisen und global gültigen Bewertungsschema unterliegt. Darin werden die sogenannten 4C (Farbe, Reinheit, Schiff/Proportion/Finish und das Gewicht) erfasst, entsprechend graduiert und aus den ermittelten Daten wird der aktuelle Wert ermittelt.

Diamant-Farbe: Diamanten gibt es in allen Farben. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen farblosen-weißen Diamanten und Fancy Color Diamanten. In der Regel kann man sagen, dass Diamanten umso teurer werden (wenn die anderen Parameter der 4C gleich bleiben) je farblos-weißer sie sind, oder sie eine intensive Farbe haben, wobei sehr intensive Farben (Bezeichnung vivid) wertvoller sind als weniger intensive Farbdiamanten (Bezeichnung fancy). Außerdem gibt es beträchtliche Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Farben, so sind zB rosa Diamanten viel teurer als braune Diamanten.

Diamant Reinheit: Mehr als 50% aller geförderten Diamanten haben eine zu geringe Reinheit für den Schmuck- bez. Edelsteinmarkt. Aufgrund der Größe, Anzahl, Position und Art der Einschlüsse werden Diamanten in verschiedene Reinheits-Klassen eingeteilt. Die Beste Reinheit, bei der ein Fachmann auch unter 10-facher Vergrößerung keine Einschlüssen sehen kann heisst Lupenrein (if). Es folgen sehr sehr kleine Einschlüsse (vvs), sehr kleine Einschlüsse (vs), kleine Einschlüsse (si), Pique 1, Pique 2, Pique 3 und als schlechteste Reinheit opak. Je höher die Reinheit des Diamanten ist (wenn die anderen Parameter der 4C gleich bleiben) umso wertvoller ist er.

Schiff/Proportion/Finish: Diamanten gibt es in vielen verschiedenen Formen. Der Brillantschliff ist die am häufigsten bei Diamanten angewendete Schliff-Variante. Brillanten sind kreisrund, haben 32 Facetten im Oberteil, sowie 24 weitere Facetten im Unterteil. Nur ein in diesem Schiff verarbeiteter Diamant wird als Brillant bezeichnet. Weitere Formen sind zB Prinzess, Tropfen, Navette/Marquise, Cushion,...Wichtig für die Brillanz ist unter Anderem wie exakt und in welchem Winkel die Facetten geschliffen sind. Die Einteilung ist exzellent, sehr gut, gut, fair, poor. Je exakter der Diamant geschliffen ist (wenn die anderen Parameter der 4C gleich bleiben) umso wertvoller ist der Diamant. Außerdem gibt es auch gering Preisunterschiede von Diamanten in den verschiedenen Formen.

Gewicht: So wie alle Edelsteine werden Diamanten in Karat (ct) gewogen. Je schwerer eine Diamant ist (wenn die anderen Parameter der 4C gleich bleiben) umso wertvoller ist er. Die Faustregel ist, doppeltes Gewicht 4-facher Preis. Ein 1ct Diamant kostet ca 4 mal so viel wie ein 0,50ct Diamant.


Saphir:
Der Begriff Saphir leitet sich vom griechischen Wort “sappheiros” ab und bedeutet blauer Stein. Ebenso wie der seltenere Rubin ist auch der Saphir eine Varietät des Minerals Korund. Korunde gibt es in allen Farben, nur die roten Korunde werden als Rubine bezeichnet. Alle Korunde die nicht rot sind werden als Saphir benannt, am bekanntesten sind blaue Saphire, der begehrteste Farbton ist “kornblumenblau“. Die meisten Saphire werden bei hohen Temperaturen gebrannt um deren Farbintensität zu erhöhen. Ungebrannte, größere Saphire hoher Qualität sind ausgesprochene Raritäten und erzielen Höchstpreise.


Rubin:
Der Begriff Rubin leitet sich aus den lateinischen Begriff “rubens“ ab, was für Farbe rot steht. Der Rubin ist die rote Form der Korund-Varietät, alle anderen Korunde bezeichnet man als Saphir. Rubine treten in allen möglichen Rot-Tönungen auf, in den meisten Fällen wird die Farbintensität durch Brennen des Steines verbessert. Ungebrannte Rubine in bester Qualität sind ausgesprochen selten und erzielen Höchstpreise. Die wertvollste Rubin-Farbe („taubenblutrot“) ist ein intensives Rot mit einer sehr zarten Nuance blau.